Die nach dem 11. September propagierte US-Kampagne des „Global War on Terrorism“ (GWoT) wurde mit dem deutschen und französischen „Nein“ zum Irak-Krieg 2003 schwer beschädigt, obwohl sich beide Staaten zuvor an der gemeinsamen Afghanistan-Intervention beteiligt hatten. Aus Perspektive von Versicherheitlichungsforschern stellt sich daher die Frage, wie die Konstruktion des internationalen Terrorismus als globale Bedrohung zu höchst unterschiedlichen Reaktionen in unterschiedlichen Länderkontexten führen konnte. In vorliegendem Beitrag wird durch die soziopragmatische Analyse sogenannter „Repertoires“ – also soziokulturell bedingter Interpretations- und Argumentationsschemata – untersucht, wie das Phänomen des internationalen Terrorismus zwischen 2001 und 2003 im US-amerikanischen und deutschen Kontext wahrgenommen wurde. Die empirische Analyse sprachlicher Äußerungen der Hauptakteure des GWoT zeigt, dass in den USA und Deutschland konfligierende Repertoires letztendlich zu gegensätzlichen Auffassungen über außergewöhnliche Anti-Terror-Maßnahmen führten.
«Die nach dem 11. September propagierte US-Kampagne des „Global War on Terrorism“ (GWoT) wurde mit dem deutschen und französischen „Nein“ zum Irak-Krieg 2003 schwer beschädigt, obwohl sich beide Staaten zuvor an der gemeinsamen Afghanistan-Intervention beteiligt hatten. Aus Perspektive von Versicherheitlichungsforschern stellt sich daher die Frage, wie die Konstruktion des internationalen Terrorismus als globale Bedrohung zu höchst unterschiedlichen Reaktionen in unterschiedlichen Länderkontexten...
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