Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Reaktionsmustern einzelner Personen oder Personengruppen auf psychodiagnostische Fragebogenverfahren. Die empirische Datenbasis zu den Analysen in insgesamt fünf Studien bilden die Antworten von zwei Stichproben von Studierenden der Universität der Bundeswehr in München, welche Fragen zu insgesamt 15 psychometrischen Skalen aus drei Konstrukten (Persönlichkeit, berufliche Interessenorientierungen und Präferenzen des Musikgeschmacks) beantwortet haben. Der theoretische Teil der Arbeit behandelt in vier Kapiteln die Aspekte Skalierung von Fragebogendaten und Indexbildung, Theorie zu den untersuchten Konstrukten, Theorie zu Reaktionsmustern bei der Beantwortung von Fragebogen sowie psychometrische Modellierung von Fragebogendaten. Der empirische Teil der Arbeit gliedert sich in zwei Abschnitte in denen jeweils Analysen zur Skalierung und psychometrischen Modellierung von Fragebogendaten, nach zwei unterschiedlichen Skalierungsprinzipen, durchgeführt werden. Als übergeordneter Befund aus dieser Arbeit zeigt sich, dass bei der Beantwortung von psychodiagnostischen Fragebogenverfahren zwei fundamental unterschiedliche (implizite) Antwortmodelle bei den antwortenden Personen wirksam sind. Diese zeigen sich in konsistenter Weise als skalen- und konstruktübergreifendes Phänomen. Die beiden Antwortmodelle folgen einem Nähe–Distanz Antwortprozesses oder einem Dominanz-Antwortprozesses und indizieren für die Auswertung von Fragebogendaten die Anwendung von zwei unterschiedlichen Prinzipien zur Indexbildung im Rahmen der psychologischen Diagnostik. Diese korrespondieren wiederum mit zwei unterschiedlichen Gruppen von psychometrischen Modellen zur Skalierung, Erklärung und Modellierung von Fragebogendaten.
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