In der vorliegenden Arbeit wird versucht, mit Hilfe spieltheoretischer Methoden den Konflikt zwischen der Internationalen Gemeinschaft und dem Iran zu analysieren, der durch die kerntechnischen Ambitionen des Iran verursacht wird. Zu diesem Zweck werden zuerst an Hand zweier einfacher Beispiele die wesentlichen Elemente von nicht-kooperativen Zwei-Personen-Spielen beschrieben, insbesondere die Strategienmengen, die Informationsstruktur und die Auszahlungen an die beiden Spieler.
Für den Iran als dem einen „Spieler“ werden fünf mögliche Strategien angegeben, die sich aus seinen Möglichkeiten hinsichtlich seiner Zugehörigkeit zum Nicht-Verbreitungsvertrag, der Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und der Uran-Anreicherung ergeben. Für die Internationale Gemeinschaft als den anderen Spieler werden vier Strategien angegeben, nämlich die Anwendung militärischer Gewalt, das Sich-Abfinden mit dem Kernwaffen-Status des Iran, eine robuste Diplomatie unter Einschluß von Sanktionen, sowie eines „Grand Bargain“, der eine Befriedung des ganzen Mittleren Osten einschließt. Alle Vor- und Nachteile dieser Strategien werden ausführlich diskutiert.
Die Auszahlungen an die beiden Spieler werden in vektorieller Form angegeben, da es der Problemstellung nicht angemessen erscheint, die sehr verschiedenen Ziele der beiden Antagonisten zu einer einzigen skalaren Zielfunktion zusammenzufassen.
Bei der Analyse dieses /nicht-kooperativen Zwei-Personen Spieles mit vektorwertigen Auszahlungen in Normalform/ stellt sich heraus, dass mit Hilfe von Dominanzbetrachtungen zwei bzw. drei Strategien der Internationalen Gemeinschaft bzw. des Iran außer Acht gelassen werden können, so dass ein Spiel übrigbleibt, bei dem beide Spieler nur zwei reine Strategien besitzen. Dieses Spiel hat zwei Gleichgewichte, von denen das eine gegenüber dem anderen auszahlungsdominant ist. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für die Praxis wird – mit allen Vorbehalten gegenüber der so einfachen Modellierung dieses so komplizierten internationalen Problems – ausführlich diskutiert.
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Für den Ira...
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