Verkehrspolitische Konzepte können ein wirksamer Hebel sein um den Treibhausgasausstoß zu reduzieren. Allerdings sind Eingriffe in den Personenverkehr ökonomisch nicht ohne Kosten. Für die Analyse in Ostösterreich wurden deshalb zwei Policies herangezogen, die für den ökonomischen Vergleich jeweils einmal der Verbotspolitik als auch der Anreizpolitik zuzurechnen sind: Zum einen ein Dieselfahrverbot in Wien, zum anderen das KlimaTicket für den öffentlichen Verkehr. Methodisch wurden diese beiden Policies über ein Verkehrssatellitenkonto in ein multiregionales Input-Output-Modell für Ostösterreich integriert (MRIOst). Die Daten für die Verhaltensänderungen der Haushalte stammen aus einem Survey im Herbst 2021, in welchem die relevanten Angaben eruiert wurden. Auffällig ist in den Szenarien der starke Wechsel der Haushalte von einer mehrheitlichen Autoabhängigkeit zum öffentlichen Verkehr. Die Resultate divergieren in der aggregierten Betrachtung nicht übermäßig: Zieht man etwa das Bruttoinlandsprodukt als Kriterium heran, so schwankt der Rückgang zwischen 0,14% und 0,17%. Dasselbe lässt sich für die Beschäftigung, Wertschöpfung und die Produktion feststellen. Lediglich die Emissionen streuen in ihrer Entwicklung stärker. Für die Treibhausgase insgesamt (in CO2-Äquivalenten) gibt es einen interessanten Kontrast zwischen Verbot und Anreiz. Während durch das Dieselfahrverbot manche Emissionen sogar zunehmen, fallen sie beim KlimaTicket. Für diese Entwicklung sind die Haushalte maßgeblich, da sich ihre Nachfrage in Teilen signifikant ändert. Die neue Produktionsstruktur hat keinen großen Einfluss, insbesondere solange nur alte gegen neue PKWs substituiert werden, wie dies beim Dieselfahrverbot stattfindet. Ein Rückgang der PKW-Flotte scheint zusätzlich zur Zunahme an öffentlichem Verkehr, der in allen Szenarien stattfindet, noch sehr relevant zu sein. In der Abwägung welche Policy die besseren Ergebnisse liefert ist es notwendig alle Kriterien, die einem entsprechendem Zielsystem unterliegen, detailliert zu hinterfragen. Aufgrund der Abwägung zwischen Umwelt und Wirtschaft lässt der fast analoge ökonomische Rückgang in allen Szenarien die Emissionseffekte ins Zentrum rücken. Dadurch erscheint das Anreizszenario als vorteilhaft gegenüber dem Verbotsszenario.
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