Die Kenntnis der Position von Lokomotiven und Waggons ist für die Logistik von zentraler Bedeutung. Eine reine GPS/DGPS Lösung ist aufgrund der schwierigen Empfangsverhältnisse für eine gleisgenaue Positionsbestimmung bei Werkbahnen nicht ausreichend. Durch die Integration zusätzlicher Sensoren sowie eines digitalen Gleisnetzes und unter Zuhilfenahme von Methoden der Geoinformatik ist es gelungen, ein System (Hard- und Software) zu entwickeln, das die Position von Lokomotiven gleisgenau und zuverlässig ermittelt. Die Praxistauglichkeit des Gesamtsystems wurde in zahlreichen Testfahrten nachgewiesen. Der vorgestellte Ansatz der GIS-basierten Ortung führt aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Geoinformatik, Navigation, Ingenieurgeodäsie und Kommunikationstechnologie in einem System zusammen. Durch die schwierigen Empfangsverhältnisse des GPS-Signals bei Industriebahnen wird der Schwerpunkt der Ortung auf das geometrisch/topologische Modell der Gleise gelegt. Dies bedeutet, dass alle Messungen direkt auf die Position der Lokomotive auf dem digitalen Gleisnetz bezogen werden. Dadurch lässt sich der langzeitige Fehlereinfluss der Sensorik vermindern und es eröffnen sich neue Korrektionsmöglichkeiten der Sensorik mit Hilfe des hochgenauen Verkehrsnetzes. Ein wichtiger Teil ist hierbei das vorgestellte Verfahren zur Korrektion des Wegfehlers durch die Erkennung von Weichenüberfahrten. Voraussetzung zur GIS-basierten Ortung ist ein qualitativ hochwertiger Datenbestand der Gleisdaten. Die Erfahrung beim Aufbau konsistenter Datenbestände aus CAD-Daten zeigen deutlich die Notwendigkeit eines durchgängigen Qualitätsmanagements. Dies bedeutet, dass während Erfassung und Fortführung stets die Qualitätskriterien Konsistenz, Genauigkeit, Richtigkeit, Vollständigkeit im Hinblick auf die spätere Topologiebildung berücksichtigt werden müssen. Es wurden Verfahren erläutert, die den Aufbau topologischer Strukturen aus Geometriedaten ermöglichen. Die Umsetzung des Konzepts der GIS-basierten Ortung wurde anhand zweier Prototypen realisiert. Daneben wurden auch die Kommunikation zwischen mehreren Lokomotiven und einer Leitstelle sowie ein Auskunftssystem entwickelt. Dabei wurde eine Client/Server-Architektur für die Beauskunftung der Positionsdaten der Lokomotive sowie eine Anbindung an ein Dispositionssystem bewerkstelligt. In einer umfangreichen Testkampagne konnte die Praxistauglichkeit des Systems unter Beweis gestellt werden. Dabei wurde die Anforderung der gleisgenauen Ortung in Bereichen ohne GPS über mehrere Tage erfüllt. Mehrere Weiterentwicklungen während der Testphasen sind heute zur Erkennung und Beseitigung von Datenfehlern in den Geodaten sowie zur Korrektion verschiedener Sensorfehler im Einsatz.
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