Durch die verschärfte Wettbewerbssituation auf dem Mobilfunkmarkt hat die kostenoptimale Dimensionierung der Mobilfunknetze zunehmend an Bedeutung gewonnen. Unter kostenoptimaler Dimensionierung ist betriebswirtschaftlich eine Dimensionierung nach dem Minimalprinzip zu verstehen. Dies bedeutet die Einhaltung der Dienstgüteanforderung mit dem geringst möglichen Einsatz an Netzressourcen. Die Netzressourcen werden optimal genutzt, wenn unter Einhaltung der Dienstgüteanforderungen das Versorgungsgebiet einer Basisstation - für eine gegebene Gesamtbandbreite des Systems und Teilnehmerdichte - maximal wird. Dies wird in der ersten Stufe der Optimierung durch die geeignete Wahl der Systemgrößen erreicht. In der zweiten Stufe wird unter Berücksichtigung der Kostenfaktoren für die Netzbetriebseinrichtungen und der Lizenzkosten für die Bandbreite die Kapitalverzinsung durch die optimale Wahl der Gesamtbandbreite maximiert. Das zugrunde liegende ganzheitliche Modell berücksichtigt zusammen mit den Teilnehmermodellen durch die Module Signalausbreitung, Modulation/Kanalcodierung, Frequenzplanung, Multiplex- und Kanalzugriffsverfahren alle wesentlichen Einflussgrößen für diese kostenoptimale Dimensionierung. Die Algorithmen und die zugehörige Software sind modular aufgebaut. Durch eine Adaption der Module ist das Dimensionierungsverfahren auf die unterschiedlichen Arten von Mobilfunksystemen anwendbar. Die zukünftigen Mobilfunkteilnehmer werden neben dem Sprachdienst hauptsächlich Datendienste unterschiedlicher Art nutzen. Sie werden als Multiservice-Teilnehmer bezeichnet. Für diese neue Art von Teilnehmer ist ein neues analytisches Berechnungsverfahren beschrieben, das die Ermittlung der Teilnehmerkapazitäten unter Berücksichtigung von Handover ermöglicht. Die Ergebnisse der Dimensionierung zeigen, dass Multiservice-Teilnehmer bei gleichem mittlerem Datenvolumen mehr Ressourcen benötigen als Sprachdienst-Teilnehmer. Die Ursache liegt in der erhöhten Datenrate der Datenverbindungen. Bei größeren Funkzellenradien wird der Verlust an Teilnehmerkapazität einer Basisstation geringer, da sich die Anzahl der Handover-Vorgänge verringert. Ebenfalls verringert sich der Einfluss, wenn einer Basisstation eine größere Anzahl von Übertragungskanäle zur Verfügung stehen (Bündelungsgewinn). Es hat sich gezeigt, dass eine Übertragung der bekannten Dimensionierungsergebnisse für den Sprachdienst-Teilnehmer auf die Dimensionierung der Netze für Multiservice-Teilnehmer zu einer Unterdimensionierung führen würde, und dies hätte die Nichteinhaltung der geforderten Dienstgüte zur Folge. Eine Einhaltung der Dienstgüteanforderungen für Multiservice-Teilnehmer unter Berücksichtigung von Handover - bei gleichzeitig optimaler Nutzung der Netzressourcen - ist durch Anwendung des im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Dimensionierungsverfahrens möglich geworden. Durch eine Adaption der Module ist das Dimensionierungsverfahren auch auf zukünftige Mobilfunksysteme wie UMTS anwendbar.
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