Die Potsdamer Lehrerstudie (Schaarschmidt, 2005) belegte, dass die psychische Belastung von Lehrkräften in Deutschland besorgniserregend ist. Anhand des Modells beruflicher Gratifikationskrisen (Siegrist, 1996) wurde in vorliegender Arbeit an 287 Lehrkräften von Gymnasien, Realschulen, Grund-, Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg querschnittlich untersucht, ob Effort-Reward Imbalance (ERI), d.h. das Ungleichgewicht zwischen beruflicher Anstrengung und dafür wahrgenommener Belohnung, mit verminderter intrinsischer Motivation, dem Einsatz von Volitionsstrategien, Stresssymptomen und Unterschieden im Erleben sozialer Unterstützung einhergeht. Bivariate Korrelationen ergaben einen jeweils schwachen negativen Zusammenhang zwischen ERI und intrinsischer Motivation und einen positiven Zusammenhang zwischen ERI und Volitionsstrategien, die Signifikanzgrenze wurde aber nicht erreicht. ERI korrelierte signifikant negativ mit wahrgenommener sozialer Unterstützung, Schlafqualität, Lebensfreude und positiv mit Stresssymptomen. Lineare Regressionsanalysen bestätigten Arbeitszufriedenheit und Core Self Evaluations als Moderatorvariablen bei dem Zusammenhang von ERI und Stresssymptomen. Schulart-, geschlechts- und altersspezifische Aufteilungen der Stichprobe, die Erweiterung des Modells um berufliche Selbst-Wertschätzung sowie die Eingrenzung der Reward-Komponenten auf Wertschätzung offenbaren komplexe Wirkzusammenhänge, die diskutiert und in Impulse für zukünftige Untersuchungen übersetzt werden.
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