Integrierte Versorgungsstrukturen (IVS) sind eine besondere Form Managed Care-orientierter Versorgungs- und Kooperationsformen, die einen theoretischen Rahmen für innovative Veränderungen und Neuerungen im deutschen Gesundheitswesen bilden. IVS ergeben sich hauptsächlich aus den §§140a-d SGB V. Diese Veröffentlichung umfasst eine wissenschaftliche Untersuchung der pharmazeutischen Versorgung im Rahmen Managed Care-orientierter Versorgungs- und Kooperationsformen des Gesundheitswesens, insb. die Analyse diverser Ansätze der Einbindung von Arzneimittelunternehmen innerhalb Integrierter Versorgungsformen. Ausgehend von verschiedenen Defiziten in der Gesundheitsversorgung, die zum einen aufgrund der Regelversorgung und zum anderen wegen ungenügender oder fehlender Kooperation bzw. Vernetzung mit pharmazeutischen Leistungserbringern und -an¬bietern (insb. Apotheken und Arzneimittelherstellern) in bereits existierenden IVS bestehen, erfolgt die Darstellung von noch nicht ausgeschöpften Integrations- bzw. Kooperationspotentialen, welche zusätzliche Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsverbesserungen bedingen. Durch eine wertschöpfungskettenorientierte Identifikation relevanter Prozesse und Funktionen der Gesundheitsversorgung ergeben sich Elemente organisatorischer und institutioneller Arrangements, deren bessere Arbeitsteilung eine Optimierung des Patient Value – unter Beachtung der Vorteilsmargen der beteiligten Akteure – ergeben muss. Neben normativen Rahmenbedingungen von Kooperationen zwischen IVS und Pharmaunternehmen werden relevante empirische Effekte zusammengefasst, bevor konkrete und allgemein-systematische Gestaltungsmöglichkeiten der Einbindung von Pharmaherstellern in IVS betrachtet werden. Im Rahmen einer Klassifikation arzneimittelherstellerbezogener Integrationsansätze innovativer Versorgungsformen unterscheidet der Autor vier verschiedene Integrationskategorien. Die Art der Kooperation zwischen IVS und Pharmaunternehmen bzw. die Art der Integration bestimmter arzneimittelbezogener Aufgaben und Prozesse (z.B. Added Value Leistungen) im Einzelnen wird einer theoretischen Analyse, insb. institutionenökonomischen Fundierung, unterzogen. Erklärungs- bzw. Begründungskonzepte für Integrierte Versorgungsstrukturen unter Beteiligung der Pharmaindustrie werden mittels der Transaktionskostentheorie, des Property-Rights-Ansatz und der Principal-Agent-Theorie entwickelt. Unter Berücksichtigung des Untersuchungsgegenstandes werden verschiedene Steuerungsinstrumente entwickelt und diskutiert. Im Besonderen entwickelt der Autor sog. Risk Sharing Modelle, in denen Pharmahersteller das finanzielle Risiko oder einen Teil des Risikos für den therapeutischen Erfolg ihrer Arzneimittel und ggf. Added Value Leistungen übernehmen. Hierbei wird zwischen Financial Risk Sharing Modellen (Arzneimittelfall- und kopfpauschalen) und Outcome Gua-rantee Modellen unterschieden, die wiederum in einem Holistischen Risk Sharing zusammengeführt werden können. Letztlich ist der wichtigste Erfolgsfaktor für das Gelingen von Kooperationen mit pharmazeutischen Unternehmen eine gemeinsame Zielausrichtung aller beteiligten Akteure, d.h. eine mehrfache Win-Win-Situation im Sinne pareto-superiorer Lösungen.
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