Die vorliegende Arbeit thematisiert die effiziente Steuerung sozialer Dienstleistungserbringung. Dabei stehen solche des Marktes, insbesondere aber soziale Dienstleistungen des Dritten Sektors im Fokus. Um den Erfolg eines Erbringungsverhältnisses schon vorab vorherzusagen, müssen sowohl Produzent als auch Rezipient einem gewissen Kundentypus zugeordnet werden. Dazu werden Lebensstile im Zusammenspiel mit der Individualisierungsthese von Beck
als Referenz auf der Mikroebene differenziert. In der Moderne zeichnen sich Lebensstile durch sehr viel mehr aus, als durch objektive Allokationseffekte. Sie lassen sich eher durch kulturelle Muster gegeneinander abgrenzen. Diese kulturellen Muster finden im jeweiligen Lebensstil Objektivierung, diffundieren aber aus der Mesoebene in das Individuum herein. Die Analyse von Kundentypen wird in dieser Arbeit demnach an der Schnittstelle von Mikro- und Mesoebene – von Subjektivismus und Objektivismus vollzogen. Somit erfahren Konzepte moderner Lebensstiltheorien Ergänzung durch den Habitus, der das Herzstück dieser Arbeit darstellt. Unter den Bedingungen moderner Individualisierung und der Ausdifferenzierung relativ autonomer sozialer Felder ist die statistische Wahrscheinlichkeit angestiegen, dass ein Habitus unter Bedingungen zur Anwendung kommt, die denen seiner Genese sehr verschieden sind. Bei Störungen der Angepasstheit des Habitus zu den entsprechenden sozialen Feldern, ist von einem Scheitern eines Erbringungsverhältnisses im Sinne sozialer Dienstleistungen auszugehen. Organisationen des Dritten Sektors sind diesem Risiko in besonderem Maße ausgesetzt. Die Habitusdifferenz zwischen Kunde und Dienstleister ist strukturell bedingt größer als bei Organisationen des Marktes. Dementsprechend werden sechs habitusbasierte Kundentypen geschaffen. Mit Hilfe der Transaktionskostentheorie werden diese auf die Sektoren Markt und Dritter Sektor so aufgeteilt, dass möglichst geringe Transaktionskosten anfallen. Dabei ergibt sich ein Überschneidungsbereich der jeweils avisierten Kundentypen. Dieser zeichnet sich durch Kundentypen der Mittelschicht aus, der eine charakteristisch hohe Differenz zwischen den einzelnen Kapitalsorten aufweist. Solch ein Kundentyp findet weder auf dem Markt, noch im Dritten Sektor ein adäquates Angebotsspektrum ohne hohe Kosten zu verursachen. Demnach muss hier ein hybrider Sektor geschaffen werden, dessen Steuerung gemäß der bei Willke beschriebenen Verhandlungssysteme realisiert werden muss.
«Die vorliegende Arbeit thematisiert die effiziente Steuerung sozialer Dienstleistungserbringung. Dabei stehen solche des Marktes, insbesondere aber soziale Dienstleistungen des Dritten Sektors im Fokus. Um den Erfolg eines Erbringungsverhältnisses schon vorab vorherzusagen, müssen sowohl Produzent als auch Rezipient einem gewissen Kundentypus zugeordnet werden. Dazu werden Lebensstile im Zusammenspiel mit der Individualisierungsthese von Beck
als Referenz auf der Mikroebene differenziert. In...
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