In den letzten Jahrzehnten hat das weltweite Auftreten von Naturkatastrophen deutlich zugenommen. Sie gefährden vor allem die Lebensgrundlagen der Menschen in Entwicklungsländern. Laut UNDP (2004) leben rund 85 % der Menschen, die Naturgefahren wie Erdbeben, Dürren und Überschwemmungen ausgesetzt sind, in Entwicklungsländern.
Die Möglichkeiten des Risikomanagements in Entwicklungsländern sind beschränkt. Daher ist es von großer Bedeutung, wie der Einzelne das aus Naturgefahren resultierende Risiko wahrnimmt und welche Faktoren dieser Wahrnehmung zugrunde liegen. In den letzten Jahrzehnten wurde eine Vielzahl von Studien veröffentlicht, die sich mit den wahrgenommenen Risiken durch Naturgefahren befassen. Allerdings wurde vergleichsweise wenig untersucht, wie die Landbewohner in einem Entwicklungsland das Risiko solcher Vorfälle wahrnehmen.
Dieser Beitrag analysiert, wie die Landbewohner Risiken wahrnehmen und welche Faktoren ihre Wahrnehmung beeinflussen. Die Probe stammt aus einem Dorf im Nordwesten Kameruns, das am Abend des 9. September 2012 von einer schweren und fulminanten Sturzflut heimgesucht wurde. Dabei wurde ein multinomiales logistisches Regressionsmodell verwendet, um die Faktoren zu identifizieren, die diese Wahrnehmungen beeinflussen.
Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Alter, Haus- und Grundbesitz, sowie Religionszugehörigkeit einen signifikanten Einfluss auf das wahrgenommene Hochwasserrisiko haben. Den größten Einfluss hat jedoch der Grundbesitz, da dieser sowohl die Produktionsgrundlage als auch Unterkunft beinhaltet. Ältere Menschen schätzen das Risiko von Naturkatastrophen als geringer ein als jüngere Erwachsene. Diese Wahrnehmung kann auf der Erfahrung beruhen, dass Härtefälle durch Naturkatastrophen in der Vergangenheit bewältigt werden konnten.
«In den letzten Jahrzehnten hat das weltweite Auftreten von Naturkatastrophen deutlich zugenommen. Sie gefährden vor allem die Lebensgrundlagen der Menschen in Entwicklungsländern. Laut UNDP (2004) leben rund 85 % der Menschen, die Naturgefahren wie Erdbeben, Dürren und Überschwemmungen ausgesetzt sind, in Entwicklungsländern.
Die Möglichkeiten des Risikomanagements in Entwicklungsländern sind beschränkt. Daher ist es von großer Bedeutung, wie der Einzelne das aus Naturgefahren resultierende R...
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