Eintrittsstörungen können die Leistungsumsetzung des Verdichters und somit des gesamten Triebwerks nachhaltig verschlechtern. Deshalb ist es von vitalem Interesse, deren Einfluss auf das Verdichterbetriebsverhalten zu untersuchen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Einfluss kombinierter Eintrittstotaldruckstörungen auf das Betriebsverhalten des fünfstufigen Hochdruckverdichters Rig212 aus der RB199-Triebwerksentwicklung untersucht. Es wurden mit Hilfe von zwei im Einlaufkanal positionierten Störgeneratoren sektorielle Totaldruckstörungen erzeugt. Dabei wurde einer stationären eine rotierende Totaldruckstörung überlagert, deren Drehzahl und -richtung variiert werden konnte. Erstmals am Institut eingesetzte pneumatische, instationär aufnehmende Dreilochsonden bildeten einen Schwerpunkt der instationären Messwerterfassung. Bei der Strömungsvermessung in der Verdichtereintrittsebene lieferten sie gute Ergebnisse. Jedoch begrenzte die spitze Keilform die Gierwinkelvermessung auf einen bestimmten Bereich, der teilweise durch den kombinierten Einsatz der Störgeneratoren überschritten wurde. Allgemein erzeugte der kombinierte Störgeneratoreinsatz ein sehr komplexes Strömungsbild mit sehr großen Niveauunterschieden in Totaldruck-, Machzahl- und Gierwinkelverlauf sowie einem ausgeprägten Totaldruckminimum. Konfigurationen, bei denen die rotierenden Eintrittsstörungen in Verdichterdrehrichtung umliefen, wiesen ein stärker ausgeprägtes Totaldruckminimum auf als die gegensinnig eintretenden Totaldruckstörungen und stellten somit extremere Zuströmbedingungen für die Beschauflung dar. Selbst im Kombinationsbetrieb der Störgeneratoren war eine eindeutige Zuordnung der erzeugten Störungen möglich. Trotzdem gab es Hinweise auf eine gegenseitige Interaktion. Im Kennfeld zeigte sich aufgrund der kombinierten Eintrittsstörungen der erwartete starke Leistungsverlust ähnlich einer saugseitigen Drosselung mit einem Absenken der Pumpgrenze zu geringeren Druckverhältnissen. Nach Überschreiten der Pumpgrenze stabilisierte sich der Verdichter nach wenigen Rotorumdrehungen auf der Tertiärcharakteristik. Er arbeitete dann mit \"Full-span\" Stallzellen im quasi-stabilen Betriebsbereich. Eine Regelmäßigkeit für einen Einfluss der Eintrittsstörungen auf die Lage der Tertiärcharakteristik wurde nicht gefunden. Bei den vorherrschenden extremen Strömungsbedingungen im Betrieb mit Rotating Stall spielten die eintretenden Totaldruckstörungen eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen der Kennfeldbetrachtung wurden zwei Lösungsverfahren eines modifizierten Greitzer-Moore Modells vorgestellt, um das transiente Verdichterbetriebsverhalten nach Überschreiten der Stabilitätsgrenze zu beschreiben. Bei der Strömungsanalyse im Verdichtereintritt und entlang des Verdichters unterschied sich das Ablöseverhalten bei unterschiedlichen Störkonfigurationen kaum. Bei den ausgeprägten Instabilitäten konnten Abhängigkeiten von den eintretenden Störungen im Detail erkannt werden. Aufgrund der eingebrachten stationären und periodischen Druckschwankungen waren trotz Filterung mit verschiedenen Verfahren keine Stallvorläufer detektierbar.
«Eintrittsstörungen können die Leistungsumsetzung des Verdichters und somit des gesamten Triebwerks nachhaltig verschlechtern. Deshalb ist es von vitalem Interesse, deren Einfluss auf das Verdichterbetriebsverhalten zu untersuchen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Einfluss kombinierter Eintrittstotaldruckstörungen auf das Betriebsverhalten des fünfstufigen Hochdruckverdichters Rig212 aus der RB199-Triebwerksentwicklung untersucht. Es wurden mit Hilfe von zwei im Einlaufkanal positionierten Störg...
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